Auch in diesem Jahr gab es noch eine Europa- und Weltmeisterschaft. Die intensive Arbeit in Deutschland wurde nach den unerwarteten aber verdienten Erfolgen des Vorjahres mit großer Begeisterung fortgesetzt. Bei der 2. Europameisterschaft in Mailand konnte Deutschland erneut seine Stärke eindrucksvoll unterstreichen.

Mit gesundem Selbstvertrauen ging es im Herbst nach Florida/USA zur 2. Weltmeisterschaft. Alle waren gespannt, wie die Amerikaner im eigenen Land auftreten würden. Würden die Europäer und vor allem die Deutschen überhaupt ein Wort mitzureden haben? Es herrschte jedenfalls eine gute Stimmung bei allen Teams. Baden am Golf von Mexiko, trainieren im weißen Korallensand bei herrlichem Wetter, das allein war schon ein großes Erlebnis. Und dann kam die Riesenüberraschung. Die Amerikaner erlebten einen Alptraum. Wenn sie geglaubt hatten, sie könnten eine solche Meisterschaft im eigenen Land mit der linken Hand gewinnen, dann hatten sie sich gründlich getäuscht. Die Europäer waren in einer Superform, so dass den Amerikanern zu guter Letzt nur eine Goldmedaille blieb.

Nach dieser 2. Weltmeisterschaft war klar, dass es eine Vormachtstellung der USA nicht gab. Hier zeigte sich deutlich, was in der Gegenwart in vielen Ländern Europas und vor allem in Deutschland heute ebenfalls eingetreten ist, nämlich eine Zersplitterung des Sports in unzählige Gruppen. Neben der PKA machte auch eine WKA von sich reden, die durch einige Kämpfe mit Benny Urquidez in Japan Ansehen gewann. Diese Profiunternehmen von Privatleuten, die nie einen Verband darstellten, sondern nur geschäftstüchtige Vermarkter waren, versuchten mit Fernsehverträgen Kämpfer zu ködern und überall auf der Welt an Boden zu gewinnen.

Dadurch fühlten sich diverse Möchtegern-Sportler magisch angezogen, die aus der Zweitklassigkeit eine Aufwertung witterten und in Europa ebenfalls einen so genannten Profizirkus ins Leben riefen. Dies wurde bis heute nur zu einem Teilerfolg, denn die meisten Kämpfer waren reine Anfänger ohne jegliche Erfahrung, die das geplante Niveau naturgemäß nicht erreichen konnten.